
Yoga und vegetarische Ernährung
Viele Menschen, die Yoga praktizieren, sind auffallend oft auch Vegetarier. Warum ist dem eigentlich so? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Yoga und vegetarischer Ernährung? Eine einfache und dennoch plausible Erklärung liegt in dem Umstand, dass körperliche Bewegung mit Hilfe einer vegetarischen Ernährung besser gelingt. Dies kennt jeder von uns. Wenn Essen schwerfällig macht, welches bei Fleisch- und Fischkonsum und zudem bei schwer verdaulichem und fettigem Essen der Fall ist, fällt es uns um einiges schwerer, uns körperlich zu bewegen. Vielmehr werden wir davon anschließend für einen langen Zeitraum müde und träge. Ernähren wir uns hingegen leicht und vollwertig, das heißt mit vollwertiger Kost, fühlen wir uns leicht und mobil.
Doch es gibt noch einen tiefer gehenden Grund:“ Yoga“ bedeutet in etwa „Einheit“ und „Harmonie“. Gemeint ist damit nicht nur die Einheit zwischen Körper, Seele und Geist. Darüber hinaus meint sie auch das Leben in Harmonie mit uns selbst und allen Lebewesen, somit auch den Tieren. Yoga ist eine ganzheitliche Lehre und beinhaltet historisch verankert die Grundlagen für das gesamte Leben, wie solch ein yogisches Leben gelingt. Hierfür gibt es die Sutren von Patanjali, welche diese Grundlagen beschreiben. Ein Prinzip der Sutren heißt „Ahimsa“: Das Prinzip der Gewaltlosigkeit. Um in Frieden mit uns selbst und unserer Welt zu sein, sollten wir friedfertig mit allen Lebewesen umgehen. Das Prinzip „Ahimsa“ steht im starken Widerspruch zum Fleischkonsum, denn Tiere müssen getötet und geschlachtet werden, um sie zum Verzehr von Fleisch weiterzuverarbeiten. Essen wir also Fleisch, tragen wir als Konsumenten eine Mitverantwortung für die Tötung der Tiere.
Hinzu kommt, dass Tiere in Massentierhaltungen oftmals Furcht, Schmerzen und Existenzängste erleiden. Die Stresshormone, die sie dabei in erhöhtem Maße entwickeln, werden beim Verzehr von Fleisch mit in unseren Organismus getragen, welche sich wiederum bei uns selbst in Empfindungen wie Angst, Stress und Unruhe äußern können. Ein friedliches In-sich-selbst-Ruhen, welches ein elementarer Grundpfeiler im Yoga ist, ist dann erst gar nicht möglich. Hieraus leitet sich eine für Yoga günstige „yogische Ernährung“ ab. Grundsätzlich gilt für diese:
Die Ernährung sollte gesund und vollwertig sein, also so viele Nährstoffe wie nur möglich enthalten. Zugleich sollte man darauf achten, dass die Zutaten keine Giftstoffe enthalten, welches bei selbst zubereitetem Essen besser gelingt als bei Konserven- und Tiefkühlkost. Schließlich sollte die Nahrung leicht verdaulich sein. Uns sollte das Essen gut schmecken und uns ein gutes emotionales und körperliches Empfinden vermitteln. Unser Geist sollte durch unsere Nahrung klar und konzentriert und gleichzeitig wach und entspannt sein. Auf diese Weise kann eine regelmäßige Yogapraxis gut gelingen.
Text von Beyhan Özcelik
Shakti Yogaloft